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Das Geschäft mit den Trümmern: Amerika und die neue Ära der Verrohung

kpeterl

TL;DR: Menschenrechte für Freunde, Bomben für den Rest“: Die US-Außenpolitik offenbart sich erneut als Geschäft auf Trümmern. Leben zählen nur, wenn sie strategisch nützlich sind. Rosa Luxemburg hatte recht: „Geschändet, entehrt, im Blute watend“ – Kapitalismus pur.



Die bürgerliche Gesellschaft – sie gibt sich den Anschein von Ordnung, Kultur und Rechtsstaatlichkeit, doch hinter ihrer schillernden Fassade lauert das wahre Gesicht: eine Fratze aus Blut und Trümmern, aus Egoismus und Verrohung. Die jüngste Episode der US-amerikanischen Außenpolitik zeigt einmal mehr, wie dieser Kapitalismus der Zerstörung seine hässliche Gestalt entblößt.

 

Menschenrechte für die Verbündeten, Bomben für den Rest

 

Mit einem Federstrich hat US-Außenminister Marco Rubio nahezu alle Auslandshilfen gestrichen – außer für Israel und Ägypten. Die Begründung? Eine Überprüfung, ob diese Hilfen den „amerikanischen Interessen“ dienlich seien. Doch was sind das für Interessen? Der Schutz von Leben? Die Förderung von Menschenrechten? Nein – die Antwort liegt offen zutage: Es ist die nackte Logik der Macht und der Dominanz. Die Entwicklungshilfe für Länder wie die Ukraine, den Sudan oder den Libanon wird eingefroren, während Milliarden in militärische Zwecke für strategische Partner fließen.

 

Die Botschaft ist unmissverständlich: Leben und menschliche Würde zählen nur, wenn sie im Dienst der geopolitischen Agenda stehen. Rosa Luxemburg hätte in dieser Politik ein weiteres Kapitel der Barbarei erkannt, die sie schon vor über einem Jahrhundert anklagte. Die Leidtragenden dieser Machtspiele sind nicht nur Regierungen oder Institutionen, sondern Menschen: Kinder in der Ukraine, denen Impfstoffe verwehrt bleiben; Mütter im Sudan, die ohne medizinische Versorgung leiden; Familien im Libanon, die inmitten von Krisen zurückgelassen werden. Das ist keine Politik der Stärke, sondern der Anarchie der Macht, ein Hexensabbat, in dem Werte und Menschlichkeit dem Moloch des Egoismus geopfert werden.

Die USA verkaufen diese Kürzungen als notwendige Reformen gegen Verschwendung. Doch hinter diesem Vorwand zeigt sich die alte Logik des Kapitals: Alles muss sich rechnen, selbst das Leben. Für die Menschen in den betroffenen Ländern ist die Botschaft klar: Eure Existenzen sind nur so viel wert, wie sie den Interessen der Großmächte dienen. Luxemburgs Worte hallen durch diese Welt: „Das Geschäft gedeiht auf Trümmern.“

 

Barbarei als Preis der Vorherrschaft

 

Israel und Ägypten – die einzigen Empfänger von US-Hilfen – sind keine Zufallsausnahmen. Sie sind die Pfeiler der amerikanischen Geopolitik, Anker in einer Region, die als unentbehrlich für die globale Vorherrschaft gilt. Doch was geschieht mit den anderen? Die Ukraine, die verzweifelt um ihre Souveränität kämpft, wird im Stich gelassen. Der Sudan, geplagt von Hunger und Verzweiflung, wird ignoriert. Der Libanon, dem Chaos ausgesetzt, wird preisgegeben. Und während diese Länder straucheln, errichten die USA ihre Dominanz auf den Trümmern – wissend, dass eine zerrüttete Welt leichter zu kontrollieren ist.

 

Diese Politik ist nicht nur unmoralisch, sie ist ein offener Angriff auf die Menschlichkeit. Sie zeigt uns eine Weltordnung, in der die stärksten Nationen ohne Scham ihre Interessen über das Leben von Millionen stellen. Luxemburgs Anklage gegen die bürgerliche Gesellschaft, die „geschändet, entehrt, im Blute watend, von Schmutz trieft“, könnte heute mit demselben Nachdruck wiederholt werden.

 

Doch die Welt braucht keine weiteren Friedhöfe, keine neuen Schutthaufen, keine Leben, die in strategischen Kalkulationen zerrieben werden. Die Wahl, die vor uns liegt, ist dieselbe wie damals: Sozialismus oder Barbarei. Wollen wir eine Welt, die auf Solidarität, Menschlichkeit und Frieden gründet, oder eine, die in Machtspielen und Zerstörung versinkt? Noch ist Zeit, den Weg zu wählen. Doch die Uhr tickt.


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