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Der grüne Lack auf dem Beton der Schuldenbremse

TL;DR: Die Grünen präsentieren sich als zukunftsorientierte Reformpartei, doch ihre Haltung zur Schuldenbremse und ihre Wirtschaftspolitik bleiben innerhalb der Logik des kapitalistischen Systems verhaftet. Anstatt die Schuldenbremse abzuschaffen, verwalten sie lediglich den Status quo und verhindern notwendige Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz. Ihre „grüne Transformation“ treibt die kapitalistische Ausbeutung voran, indem sie neue Märkte für erneuerbare Energien und Technologien schafft, die auf globaler Ressourcenausbeutung basieren. Letztlich retten die Grünen nicht das Klima, sondern die Profitlogik des Kapitalismus – nur mit einem grünen Anstrich.



Die Grünen feiern sich als Architekten der Zukunft, Hüter des Klimas und Retter des Wohlstands. Ihr Rezept? Ein bisschen weniger fossile Brennstoffe, ein bisschen mehr grüne Technologien – und eine Schuldenbremse, die angeblich reformiert wird, um sie noch besser zu machen. Doch was hier als visionäre Politik verkauft wird, ist nichts weiter als die kosmetische Modernisierung eines Systems, das den Planeten zerstört, während es soziale Ungleichheiten vertieft.

 

Eine Bremse für die Zukunft


Die Schuldenbremse, so verkünden es die Grünen, soll „zeitgemäß“ reformiert werden. Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Digitalisierung und Klimaschutz – ja, das soll künftig möglich sein. Aber wehe, jemand schlägt vor, dieses Relikt neoliberaler Ideologie komplett abzuschaffen. Das wäre zu radikal, zu disruptiv, zu... wirksam. Stattdessen wird herumgedoktert: ein bisschen Flexibilität hier, ein paar neue Regeln dort. Die Botschaft: Wir wollen mehr ausgeben, aber bloß nicht so viel, dass Brüssel oder die FDP Schnappatmung bekommt.

 

Dabei ist die Schuldenbremse mehr als ein fiskalisches Instrument. Sie ist eine Waffe, die die öffentliche Hand lähmt und verhindert, dass dringend notwendige Investitionen getätigt werden. Schulen zerfallen, Brücken brechen, Krankenhäuser schließen – und währenddessen verkaufen uns die Grünen eine „Reform“, die bestenfalls den Status quo verwaltet. Wer daran festhält, akzeptiert, dass die Lebensqualität einkommensschwacher Menschen weiter sinkt, während die Reichen ihre Gewinne steuerfrei in Immobilien und Aktien stecken. Eine Schuldenbremse für den Staat, aber keine für die Ungleichheit. Das ist grüne Realpolitik.

 

Klimaneutralität: Für wen?

„Wohlstand und Klimaschutz gehören zusammen“, erklären die Grünen. Eine nette Formel – wenn man nicht hinterfragt, für wen dieser Wohlstand gedacht ist. Die Wahrheit ist: Die sogenannte Transformation hin zu einer „grünen Wirtschaft“ ist kein Bruch mit dem Kapitalismus, sondern seine neueste Phase. Erneuerbare Energien, Wasserstofftechnologien, E-Mobilität – all das ist nicht das Ende der Zerstörung, sondern ihr Motor.

 

Wie der „Grüne Kapitalismus“ zeigt, wird für die Produktion von Windrädern, Solarzellen und Batterien die halbe Welt umgegraben. Gigantische Mengen an Stahl, Aluminium und Kupfer werden benötigt, um die neue, saubere Infrastruktur aufzubauen. Und während in den Industrieländern der „klimagerechte Wohlstand“ gefeiert wird, leiden die Menschen im Globalen Süden unter den ökologischen und sozialen Folgen dieser Rohstoffausbeutung. Die Grünen sprechen davon, „unabhängig von fossilen Brennstoffen“ zu werden – verschweigen aber, dass diese Unabhängigkeit auf Kosten anderer basiert.

 

Arbeit und Ausbeutung


Und die Arbeitsplätze? Die Grünen versprechen „gute Jobs und faire Löhne“ durch den Umbau der Wirtschaft. Doch die Realität sieht anders aus. E-Mobilität und Automatisierung benötigen weniger Arbeitskräfte. Arbeitsplätze in traditionellen Industrien gehen verloren, während die neuen, oft hochspezialisierten Jobs nur für wenige zugänglich sind. Die soziale Krise, die diese „grüne Transformation“ mit sich bringt, bleibt unbeantwortet.

 

Im Programm heißt es: „Zwischen Klimaschutz und dem Wohlstand von heute wie morgen steht für uns kein ‚aber‘, sondern ein ‚und‘.“ Doch in Wahrheit steht dort ein riesiges Fragezeichen: Wer zahlt die Kosten dieser Transformation? Die Antwort ist einfach: nicht die Konzerne, die von der neuen „grünen“ Wirtschaft profitieren, sondern die Arbeiter:innen und die sozial Schwächsten.

 

Der grüne Lack des Kapitalismus


Die Grünen präsentieren sich als moralische Instanz. Klimaneutralität wird zur ethischen Verpflichtung erhoben, während der Kapitalismus ungehindert weitermachen darf – nur eben mit grünem Anstrich. Doch wie der „Grüne Kapitalismus“ zeigt, ist diese Transformation keine Lösung, sondern die Fortsetzung der kapitalistischen Logik: Wachstum um jeden Preis, Profitmaximierung, Ausbeutung.

 

Die Grünen sind nicht die Retter des Klimas, sondern die Architekten einer neuen Phase des Kapitalismus. Ihr Konzept der „sozial-ökologischen Marktwirtschaft“ ist eine ideologische Nebelkerze, die verschleiert, dass es hier nicht um soziale Gerechtigkeit geht, sondern um die Sicherung westlicher Vorherrschaft im globalen Wettbewerb.

 

Kein Systemwechsel in Sicht


Die Grünen haben recht: Die Klimakrise ist eine Chance. Aber nicht für die Menschheit, sondern für das Kapital. Die sogenannte „grüne Transformation“ sichert die Akkumulation neuer Profite, während die gesellschaftlichen und ökologischen Krisen unvermindert weitergehen. Wer den Klimawandel wirklich bekämpfen will, braucht keine Schuldenbremse – er braucht einen Systemwechsel. Denn zwischen Klima und Kapital steht kein „und“, sondern ein unüberbrückbarer Gegensatz.

 

Die Grünen retten nicht den Planeten, sondern den Kapitalismus. Und der Planet stirbt weiter – nur elektrisch.


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