TL;DR: Israels extreme Rechte nutzt Geiseln als Faustpfand für Siedlungspläne, während Netanyahu sie für seinen Machterhalt opfert. Nationalismus, der Moral verhöhnt – ein System aus Heuchelei und Kalkül.

Wenn die Rettung von Menschenleben hinter Machtspielchen, Annexionsplänen und Siedlungsfantasien zurücktritt, ist das kein politisches Kalkül mehr – es ist die Abgründigkeit eines Systems, das moralisch verrottet ist und dennoch mit eiskalter Effizienz funktioniert. Der israelische Nationalismus zeigt, dass sein Fundament nicht Sicherheit ist, sondern die Zementierung eines Projekts, das jegliche Prinzipien zugunsten des Machterhalts verhöhnt.
Macht, Geiseln und Verrat – das Schauspiel rechter Politik
Die extreme Rechte Israels, angeführt von Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich, lebt von ihren politischen Fantasien: einer erneuten Besiedlung des Gazastreifens, der Annexion des Westjordanlands und der fortgesetzten Eskalation des Konflikts. Doch die Realität, die Donald Trump mit seinem Ultimatum auf den Tisch legt, durchkreuzt ihre Träume. Trump, der einst als Retter ihrer Ideologie gefeiert wurde, setzt plötzlich auf Normalisierung mit Saudi-Arabien und räumt palästinensischen Interessen mehr Gewicht ein, als Smotrich und Ben-Gvir es jemals tolerieren könnten.
Ben-Gvir, der sich in seiner üblichen Pose des selbsternannten Beschützers Israels inszeniert, prahlt öffentlich, frühere Geiselabkommen verhindert zu haben. Dass diese Sabotage Dutzende israelischer Geiseln das Leben kostete, scheint ihn nicht zu stören. Stattdessen sieht er sich als Architekt einer „nationalen Sicherheit“, die sich in Wahrheit als menschenverachtender Zynismus entpuppt. Der Zweck? Nicht die Sicherheit Israels, sondern die Erfüllung kolonialer Ambitionen.
„Dass eine rechtsextreme Regierung stolz darauf ist, Geiselabkommen zu sabotieren, und dabei das Leid israelischer Familien instrumentalisiert, ist kein Zufall, sondern Staatsräson,“ könnte man sagen. Es ist ein System, in dem Menschenleben nicht mehr zählen, sobald sie dem Machterhalt im Weg stehen.
Netanyahu: Der Opportunist auf der Bühne des Untergangs
Benjamin Netanyahu, der Meister der politischen Selbstrettung, spielt sein gewohntes Spiel: autoritäre Kontrolle und manipulative Machtpolitik. Er hält sein Kabinett absichtlich im Dunkeln über den Stand der Verhandlungen mit der Hamas. Wichtige Entscheidungen werden hinter verschlossenen Türen getroffen, während er gleichzeitig Smotrich und Ben-Gvir öffentlich umgarnt, um die fragile Koalition nicht zu gefährden.
Doch Trumps Ultimatum, das auf ein schnelles Ende des Gaza-Kriegs drängt, setzt Netanyahu unter Druck. Seine Kapitulation vor den Forderungen der zukünftigen Trump-Regierung entlarvt die Verlogenheit der israelischen Führung, die sich einerseits auf Trump als Verbündeten stützt und andererseits dessen Friedensinitiativen torpediert hat, solange sie den eigenen Machtspielen im Weg standen.
Netanyahu wird als schwach dargestellt, als jemand, der „vor der Hamas kapituliert“. Doch was sich hier zeigt, ist weniger Schwäche als Skrupellosigkeit. Der Premierminister opfert die Geiseln nicht aus Ohnmacht, sondern als politische Schachfiguren. Seine Tyrannei gegenüber dem eigenen Kabinett und sein klägliches Einknicken vor den Forderungen der extremen Rechten sind zwei Seiten derselben Medaille.
Der Zynismus der extremen Rechten
Smotrichs opportunistisches Lavieren zwischen den radikalen Stimmen seiner Partei und den politischen Realitäten demonstriert die Spaltung und die Heuchelei der extremen Rechten. Er, der als „respektiertes Kabinettsmitglied“ gilt, bleibt handlungsunfähig angesichts der Radikalität seiner Mitstreiter, die einen Geiselabkommen grundsätzlich ablehnen.
Gleichzeitig führt Ben-Gvir seinen Zynismus auf eine neue Stufe. Seine Behauptung, das Abkommen gefährde das Leben israelischer Bürger, ist nichts anderes als ein Deckmantel für seine kolonialistischen Ambitionen. Es geht ihm nicht um nationale Sicherheit, sondern um die Fortsetzung des Kriegs – um das Chaos, das er und seinesgleichen als Vorwand für die Verwirklichung ihrer Annexionspläne brauchen.
„Dass Smotrich und Ben-Gvir den Krieg verlängern wollen, um ihre kolonialen Träume zu verwirklichen, zeigt, dass für sie das Leben der Geiseln nicht mehr als eine lästige Fußnote ist.“
Ein System ohne Moral
Die Farce, die Netanyahu, Smotrich und Ben-Gvir aufführen, hat einen hohen Preis. Es ist ein Schauspiel, bei dem Menschenleben keine Rolle spielen und moralische Prinzipien verhöhnt werden. Geiseln, die zurückgelassen werden, sind für diese Regierung keine Tragödie – sie sind ein Preis, den sie bereitwillig zahlen, um ihre Macht zu sichern.
Doch was bleibt, wenn die Masken fallen, ist die Wahrheit über ein System, das nicht für Sicherheit oder nationale Interessen steht, sondern für Apartheid, Heuchelei und politische Zerstörung. Netanyahu, Smotrich und Ben-Gvir mögen sich als Verteidiger Israels inszenieren, doch sie sind nichts anderes als Akteure in einem abscheulichen Machtspiel.
Die tödliche Farce eines Systems
Die israelische Regierung und ihre rechtsextremen Protagonisten führen eine Farce auf, deren Preis Menschenleben sind. Smotrich, Ben-Gvir und Netanyahu haben bewiesen, dass Geiseln keine Menschen sind, sondern politische Schachfiguren. Ihr Nationalismus ist nichts als eine Fassade, hinter der Apartheid, Machtgier und moralische Verkommenheit regieren. Wer hier von Sicherheit spricht, hat die Sprache der Heuchelei zur Perfektion gebracht.
Es bleibt die Frage, wie lange ein solches System überleben kann, bevor es an seiner eigenen moralischen Fäulnis erstickt. Doch bis dahin wird es noch viele Geiseln geben, die für diesen Nationalismus geopfert werden – und viele weitere Farcen, die er aufführen wird, um sich selbst am Leben zu erhalten.
Comments