top of page

Die Normalisierung der AfD durch gezielte Desinformation

kpeterl

TL;DR: Das BSW stimmt mit der AfD ab und nennt es „Antimilitarismus“, die Junge Welt beklatscht es und die AfD jubelt, dass sie weiter normalisiert wird. Wer sich dem verweigert, wie die Linke, wird diffamiert. Querfront-Logik in Reinform – und die Junge Welt applaudiert.




 

Wie die angeblich „linke“ Junge Welt einen Erfolg der Faschisten zur Diffamierung der Linken nutzt

Ein „linker“ Erfolg – mit den Stimmen der Rechten


Wie nennt man es, wenn ein „linkes“ Bündnis mit der AfD abstimmt, um sich eine politische Mehrheit zu sichern? In Zwickau nennen sie es Antimilitarismus. In der Junge Welt nennen sie es linken Erfolg. Und in der AfD nennen sie es Normalisierung.

 

Zwickau: Die Normalisierung der AfD durch BSW und Junge Welt

 

Was in Zwickau passiert ist, war kein einfacher Stadtratsbeschluss, sondern ein politischer Dammbruch. Ein Werbeverbot für die Bundeswehr wurde mit 21 Stimmen beschlossen. Diese Mehrheit kam nur durch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), 16 AfD-Stadträte, einen Vertreter der extrem rechten „Freien Sachsen“ und zwei CDU-Vertreter zustande. Die Linke verweigerte sich der Zustimmung, weil sie den Erfolg der Abstimmung nicht durch die Zustimmung der Faschisten und Rechtsextremen abhängig machen wollte. Die SPD und Grünen stimmten ebenfalls dagegen – aus demselben Grund. Der Rest der CDU ebenfalls, wenn auch aus anderen Gründen.

 

Es geht nicht darum, ob Bundeswehr-Werbung problematisch ist. Es geht darum, dass eine Partei, die sich „links“ nennt, bereit war, sich von Faschisten eine Mehrheit organisieren zu lassen – und dies auch noch als politische Leistung verkauft.

 

Das BSW hat in Zwickau die Tür für ein gefährliches Spiel geöffnet: Ein „linkes“ Werbeverbot für die Bundeswehr, das nur mit der AfD und den „Freien Sachsen“ durchgesetzt wurde.

Das ist keine Naivität. Das ist ein politischer Kurs.

 

Denn wer mit der AfD eine Abstimmung gewinnt, legitimiert sie als politischen Partner. Wer sich dann noch als konsequent „links“ inszeniert, verschiebt die politischen Verhältnisse zugunsten der Rechten. Und wer – wie die Junge Welt – diesen Prozess verschleiert oder gar feiert, trägt aktiv zur Normalisierung der AfD bei.

 

Die bewusste Manipulation durch die Junge Welt

 

Ein solcher Vorgang müsste in einer seriösen linken Zeitung eine klare Headline haben: „BSW setzt Werbeverbot mit AfD-Stimmen durch – Linke lehnt Abstimmung mit Faschisten ab.“

 

Doch was schreibt die Junge Welt?

„Linkspartei nicht gegen Kriegswerbung“

 

Diese Schlagzeile ist kein journalistischer Zufall, sondern eine gezielte Verzerrung der Realität.

Die Rolle der AfD und der „Freien Sachsen“ wird verschwiegen. Die Linke wird zum Feindbild gemacht, weil sie sich einer Abstimmung mit Faschisten verweigert hat. Das BSW, das das eigentliche Problem ist, wird in der Berichterstattung nicht angegriffen.

 

Man könnte es als handwerkliches Versagen abtun – doch das wäre naiv.

Die Junge Welt wusste, was sie tat. Wer in einem Artikel über Zwickau die AfD verschweigt, aber die Linke angreift, verfolgt eine Agenda. Und es ist keine linke.

 

Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat längst bewiesen, dass es bereit ist, jede politische Koordinatenverschiebung mitzumachen, wenn es dem eigenen Opportunismus dient. Man redet über „Frieden“, aber akzeptiert dafür faschistische Mehrheiten. Man betont „soziale Gerechtigkeit“, aber übernimmt in der Migrationspolitik Narrative der Rechten.

 

Und jetzt in Zwickau: Man verkauft eine Abstimmung mit Faschisten als „linke Politik“.

Das ist kein Missgeschick. Es ist die gezielte politische Strategie des BSW.

 

Denn wer sich über Zwickau empört, sollte sich bewusst machen: Das war kein Einzelfall. Das war ein Testlauf. Das wird wieder passieren.

 

Die Strategie ist klar: Die Grenze zwischen Links und Rechts zwischen Demokrat*innen und Faschisten soll verwischt werden.

 

In der Migrationspolitik geschieht das längst. Wagenknecht übernimmt rhetorisch Positionen, die sich kaum noch von der AfD unterscheiden lassen. In der Sozialpolitik passiert dasselbe. Plötzlich wird gegen „städtische Eliten“ gewettert, während die rechten Kleinbürger als „hart arbeitende Mitte“ glorifiziert werden. Und jetzt, in der praktischen Politik, folgt der nächste Schritt: Abstimmungen mit Faschisten, die als „linke Sachpolitik“ getarnt werden.

 

Und genau hier zeigt sich der eigentliche Skandal: Das BSW hat die AfD als politischen Partner akzeptiert – und niemand soll es merken.

 

Querfront-Logik in Aktion

 

Die AfD braucht gar keine eigene Propaganda mehr, wenn andere ihre Arbeit machen.

 

Was wir hier sehen, ist das klassische Querfront-Prinzip:

Erstens liefern die Rechten die Stimmen für eine Entscheidung, die von einem „linken“ Akteur durchgesetzt wird. Zweitens wird die demokratische Linke, die sich weigert, mitzumachen, zum Feindbild gemacht. Drittens profitiert die AfD von der Normalisierung als politische Partnerin – und niemand stellt die richtigen Fragen.

 

Das Muster zeigt sich überall. In den sozialen Netzwerken lässt sich nachlesen, wie die Junge Welt-Berichterstattung gewirkt hat. Die Linke wird für ihre antifaschistische Haltung angegriffen. Die AfD wird nicht erwähnt. Die Normalisierung der extremen Rechten bleibt unkommentiert.

 

Die Konsequenz: Ein Abstimmungssieg mit Faschisten wird als linke Politik verkauft – und die echten Antifaschisten werden als Problem dargestellt.

 

Antifaschismus ist unteilbar – auch wenn es dem BSW nicht passt

 

Die politische Bilanz ist eindeutig.

 

Ein vermeintlich „linkes“ Bündnis (BSW) setzt sich mit den Stimmen der extremen Rechten durch. Eine vermeintlich „linke“ Zeitung (Junge Welt) verschweigt diese Zusammenarbeit und greift stattdessen die Linke an. Die AfD wird als legitimer politischer Akteur etabliert – und niemand stört sich daran.

 

Das ist keine „linke“ Politik mehr. Das ist eine politische Strategie, die im Endeffekt nur den Rechten nutzt.

 

Und genau dagegen muss sich konsequenter Antifaschismus richten. Keine Zusammenarbeit mit der AfD – weder offen noch indirekt. Keine politische Reinwaschung von rechten Mehrheiten durch vermeintlich „linke“ Sachfragen. Kein Applaus für Medien, die diese Realitäten bewusst verschweigen.

 

Denn wer mit Faschisten stimmt, macht sich mit ihnen gemein. Wer das dann auch noch als linken Erfolg verkauft, betreibt gezielte Täuschung. Und wer in der Junge Welt liest, dass die Linke „nicht gegen Kriegswerbung ist“, weiß jetzt: Diese Zeitung macht längst Politik für die andere Seite.


 
 
 

Comments


bottom of page