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Dokumentiert L’Humanité "In Gaza: Palästinenser demonstrieren für den Frieden – und gegen die Hamas"

  • kpeterl
  • 29. März
  • 3 Min. Lesezeit

TL;DR: Während die "linken" Tageszeitungen in Deutschland wie nd oder die autoritär-linke Querfrontpostille Junge Welt sich zu den Protesten in Gaza ausschweigen, hat die französische L’Humanité den im Folgenden dokumentierten Beitrag zu den Protesten in Gaza veröffentlicht.


Überschrift eines Artikels der L'Humanite zu den Gaza Protesten
Überschrift eines Artikels der L'Humanite zu den Gaza Protesten

In Gaza: Palästinenser demonstrieren für den Frieden – und gegen die Hamas


Im Norden und Süden des Gazastreifens, der intensiven Bombardierungen ausgesetzt ist, fordern die Bewohner ein Ende des Krieges und verurteilen die islamistische Organisation. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen nahmen Hunderte Palästinenser an Demonstrationen im Gazastreifen teil, in denen sie das Ende des Krieges mit Israel forderten – aber auch, was überraschender war, Parolen gegen die Hamas skandierten. Bei diesen Versammlungen trugen die Teilnehmer Banner mit Aufschriften wie „Stoppt den Krieg“ und „Wir wollen in Frieden leben“.


Am Abend des 25. März zeigten in sozialen Netzwerken verbreitete Videos und Fotos Hunderte Menschen, hauptsächlich Männer, die in Beit Lahiya vor dem Indonesia-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens „Hamas raus“ und „Hamas Terroristen“ riefen. Die Menge hatte sich dort versammelt, eine Woche nach der Wiederaufnahme intensiver Bombardierungen durch die israelische Armee, die eine zweimonatige Waffenruhe beendet hatten.


Vom Hamas-Regime unterdrückte Proteste


Andere Videos zeigen Dutzende Menschen in den Flüchtlingslagern von Dschabaliya, westlich von Gaza-Stadt, wie sie Reifen verbrannten und ebenfalls ein Ende des Krieges forderten. „Wir wollen essen“, riefen sie.


Diese Versammlung wurde als die größte Protestaktion gegen die militant-islamistische Gruppe im Gazastreifen seit den Anschlägen vom 7. Oktober beschrieben. Doch niemand weiß genau, wer diese Demonstrationen organisiert hat. Ein Aufruf zur Teilnahme an der Protestaktion kursierte über den Messenger-Dienst Telegram. Am Dienstag bezogen sich viele Slogans auf die Bewegung Bidna n’eesh („Wir wollen leben“), die bei wirtschaftlichen Protesten 2019 in Gaza entstand.

Die Proteste wurden vom Hamas-Regime gewaltsam unterdrückt, das sie als von seinem Rivalen Fatah inszeniert bezeichnete. „Ich weiß nicht, wer die Demonstration organisiert hat“, sagte ein Mann gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. „Ich habe daran teilgenommen, um im Namen des Volkes eine Botschaft zu senden: Der Krieg muss aufhören.“ Er fügte hinzu, dass er „Sicherheitskräfte der Hamas in Zivil gesehen habe, die die Demonstration auflösten“.


Netanjahus Zynismus


Majdi, ein weiterer Demonstrant, der anonym bleiben wollte, erzählte: „Die Leute sind erschöpft.“ Und weiter: „Wenn der Rückzug der Hamas aus der Macht in Gaza die Lösung ist – warum verzichtet sie dann nicht auf die Macht, um die Bevölkerung zu schützen?“, sagte er ebenfalls gegenüber der AFP.


Der Gazastreifen ist nach über siebzehn Monaten Krieg verwüstet, und die humanitäre Lage ist besonders dramatisch, seit Israel am 2. März die humanitären Übergänge zur Enklave geschlossen hat. Seit der Wiederaufnahme israelischer Militäroperationen sind laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens 792 Bewohner des Territoriums getötet worden.


„Immer mehr Gazaner erkennen, dass die Hamas ihnen Zerstörung und Elend bringt – und das ist entscheidend. All das beweist, dass unsere Politik funktioniert“, erklärte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Er räumt damit ein, dass nicht alle Gazaner pro-Hamas sind und auch nicht alle Terroristen – im Gegensatz zu dem, was er seit dem 7. Oktober 2023 immer wieder behauptet hat.


Anders sieht er jedoch die Proteste von Tausenden Israelis, die sich gegen seine politischen Entscheidungen stellen, ihn der Zerstörung der Demokratie beschuldigen und eine Wiederaufnahme der Verhandlungen fordern: Diese Demonstrationen bezeichnet er lediglich als Ausdruck des Wunsches, „Aufruhr, Hass und Anarchie auf den Straßen zu schüren“.

 

 
 
 

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