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Fünf Jahre Corona: Wie die Pandemie rechten Wahn und Antisemitismus salonfähig machte

  • kpeterl
  • 17. März
  • 2 Min. Lesezeit

TL;DR: Fünf Jahre nach Corona bleibt das gefährlichste Virus bestehen: der rechte Wahn. Während Wissenschaftler Leben retteten, verbreiteten Verschwörungsideologen Antisemitismus und Hetze. Die Pandemie ging, doch ihre Profiteure stehen für die nächste Krise bereit.


 

Fünf Jahre nach Wuhan steht fest: Das gefährlichste Virus dieser Pandemie war nicht Covid-19, sondern die Dummheit – und sie hat überlebt. Während Wissenschaftler Antikörper erforschten, perfektionierte die extreme Rechte ihre eigene Wunderwaffe: die totale Immunität gegen Fakten.

 

In Krisenzeiten blüht das Geschäft der Scharlatane. Die einen retten Leben, die anderen verkaufen Telegram-Abos. Maskenpflicht? Diktatur! Impfstoffe? Biowaffen! Pandemie? Ein jüdischer Masterplan! Und während die einen Beatmungsgeräte anschlossen, drehten die anderen an der Eskalationsschraube.

 

Der Antisemitismus stirbt nie, er passt sich nur an. Früher war es das vergiftete Wasser im Brunnen, heute ist es der „vergiftete Impfstoff“. Die Legenden sind die gleichen, nur die Zielgruppe hat sich digitalisiert. Während Ärzte gegen Covid kämpften, kämpfte die extreme Rechte gegen die Realität – mit Schlagworten aus dem Mittelalter, modern verpackt in Sharepics und Telegram-Sprachnachrichten.

 

Und wer war ihr Prophet? Natürlich der Mann, dessen Wahrheitsliebe so stabil ist wie ein Regenschirm im Hurrikan: Donald Trump. Während er „It’s just the flu!“ rief, verwandelten sich seine Fans in epidemiologische Guerillas. QAnon in den USA, „Querdenker“ in Deutschland, Le-Pen-Jünger in Frankreich – vereint im Glauben, dass das Virus weniger real sei als der „große Austausch“. Die Pandemie war für sie keine medizinische Katastrophe, sondern eine Generalprobe zur Weltherrschaft finsterer Mächte.

 

Und dann? Dann kamen die jüdischen Namen ins Spiel. Rothschild, Soros, Kahane. Wer braucht Beweise, wenn jahrhundertealte Feindbilder noch abrufbar sind? Seitdem Antisemitismus sozial nicht mehr salonfähig ist, trägt er Maskerade: „Globalisten“, „Eliten“, „die Finanzlobby“. Man sagt es nicht mehr laut, man zwinkert nur noch. Dieselbe Hetze, neuer Anstrich, ein Geschäftsmodell auf Klickbasis. Der Holocaust? Für viele in diesen Kreisen nur noch eine Verschwörung unter vielen. Die Opferzahlen? „Lügenpresse“.

 

Während sich dieser Hass wie ein metastasierender Tumor in jede gesellschaftliche Krise frisst, inszeniert sich die extreme Rechte als „Widerstand“. Widerstand wogegen? Gegen Impfstoffe, gegen Aufklärung, gegen alles, was ihnen nicht in den ideologischen Kram passt. Die Pandemie hat geliefert, was der Faschismus immer braucht: eine diffuse Angst, ein unsichtbares Feindbild, ein „Sie“ gegen „Uns“.

 

Covid ist vorbei, der Wahn bleibt. Und wo die nächste Krise wartet – sei es Klimawandel oder Migrationspolitik – stehen sie schon bereit: Die Demagogen, die Brandstifter, die alten Feindbilder im neuen Gewand. Das Virus mag verschwinden, die Faschisten nicht. Und wer glaubt, man könne sie ignorieren, wird sie bald wieder regieren sehen.


 
 
 

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