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Lindner: Mehr Milei wagen? Mehr Musk wagen? Mehr Wahnsinn wagen!

TL;DR: Christian Lindner bewundert Javier Milei und Elon Musk für ihre „Kraft zur Disruption“, doch ihre Politik bedeutet in Wahrheit sozialen Kahlschlag. Milei zerstört den Sozialstaat in Argentinien, während Musk Gewerkschaften und Regulierung bekämpft – Vorbilder, die der FDP gefallen, aber in Deutschland Armut und Ungleichheit verschärfen würden. Die AfD und Wagenknechts BSW profitieren von solchen Entwicklungen, da beide rechte Erzählungen stärken und die politische Mitte schwächen. Was Lindner als Mut verkauft, ist nichts anderes als die Einladung, Solidarität und Demokratie zu opfern – zugunsten einer elitären Marktideologie.



Ein bisschen mehr Javier Milei und Elon Musk wagen – das klingt nach einem Innovationsschub, nach „Mut zur Disruption“, wie Christian Lindner es nennt. Doch wagen wir das wirklich? Wollen wir eine Politik, die den Sozialstaat zerschlägt, die Demokratie schwächt und die Gesellschaft in Armut und Spaltung stürzt? Die FDP scheint entschlossen, diese Frage mit „Ja“ zu beantworten.

 

Disruption als Nebelkerze

 

„Disruption“ ist das Lieblingswort der neoliberalen Avantgarde, ein Etikett für eine Revolution, die angeblich alles besser macht, indem sie erst einmal alles zerstört. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Was als disruptiver Fortschritt verkauft wird, ist in Wahrheit sozialer Rückschritt. Milei und Musk stehen nicht für Innovation, sondern für die Entmachtung der Gesellschaft zugunsten der Privilegierten.

Was das konkret heißt? Mileis Abschaffung des Sozialstaats – in Deutschland würde das Bürgergeld gestrichen, Renten privatisiert, Krankenhäuser verkauft. Musks Krieg gegen Gewerkschaften – bei uns wäre es das Ende des Mindestlohns, der Betriebsräte und jeglicher Arbeitnehmer*innenrechte. Deregulierung, das Allheilmittel der FDP – hierzulande würde es bedeuten, dass Umweltstandards und soziale Sicherheiten geopfert werden, um kurzfristige Profite zu maximieren.

 

Milei und Musk: Vorbilder für soziale Demontage

 

Lassen wir uns von Lindners Vorbildern inspirieren. Javier Milei, der argentinische Präsident, predigt den Sozialstaatsabbau mit religiösem Eifer. Während die Armutsquote auf über 50 % steigt und 18 % der Bevölkerung in extremer Armut leben, spricht Milei von „Freiheit“ – einer Freiheit, die nur für die Reichen gilt. Gewerkschaften? Überflüssig. Der Peso? Überflüssig. Frauenrechte? Überflüssig. Mileis Argentinien ist nicht der Traum eines Disruptors, sondern der Albtraum einer zerrütteten Gesellschaft.

Und dann Elon Musk, der libertäre Superstar. Für ihn ist der freie Markt die einzige Moral. Gewerkschaften sind Feinde, Regierungen sind Hindernisse, und „freie Meinungsäußerung“ ist nur ein Codewort für Plattformen, auf denen Hetze und Desinformation gedeihen. Was Musk für die USA ist, das könnte Milei für Argentinien werden – und die FDP träumt davon, beide Modelle nach Deutschland zu importieren.

 

Was das für Deutschland bedeuten würde

 

Wie sähe Deutschland aus, wenn Lindner seine Vorbilder nachahmt? Der Sozialstaat, einer der Grundpfeiler der Bundesrepublik, würde zum Experimentierfeld neoliberaler Ideologen. Renten, Krankenversicherungen und Arbeitslosengeld wären passé, denn der Markt „regelt“ alles – zugunsten der oberen 10 %. Arbeitnehmerrechte? Schnee von gestern. Gewerkschaften? Ein Relikt, das Musks Vision von „Effizienz“ nur behindert.

Und die Klimapolitik? Unter der Fahne der Deregulierung würde die Energiewende beerdigt. Fossile Brennstoffe würden wieder gefeiert, während der Planet weiter brennt. Die FDP nennt das Fortschritt, aber es ist nichts anderes als ein Rückschritt in eine Zeit, in der Gier belohnt und Solidarität bestraft wurde.

Die Folgen? Die AfD würde jubeln. Aber auch Wagenknechts  Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hätte Grund zum Feiern. Wagenknecht, die in den Medien als unkonventionelle Linke gefeiert wird, baut in Wirklichkeit eine Brücke zur AfD. Mit Ressentiments gegen Migrant*innen, gegen progressive Gesellschaftspolitik und die Unterstützung der Ukraine stärkt sie rechte Narrative. Das BSW bietet keine Alternative – es legitimiert und befeuert die Spaltung der Gesellschaft.

 

Die rhetorische Frage

 

Wollen wir wirklich eine Politik, die die Starken stärkt, die Schwachen schwächt und das Land spaltet – nur damit Lindner und die FDP behaupten können, sie hätten den Mut, etwas Neues zu wagen? Ja, genau das will die FDP. Alles andere ist Nebelkerze.

 

Eine Einladung zum Wahnsinn

 

Christian Lindner nennt das Mut. In Wahrheit ist es die Einladung zum Wahnsinn. Milei und Musk stehen für eine Welt, in der Märkte alles regeln und Menschlichkeit nichts zählt. Eine Welt, die in Argentinien Armut und in den USA Ungleichheit explodieren lässt. Wer diese Welt nach Deutschland holen will, hat nicht den Mut zur Disruption – sondern den Willen zur Demontage.

 

Wenn Lindner wirklich ein bisschen mehr Milei und Musk wagen will, dann sollte er konsequent sein. Vielleicht nach Argentinien oder Texas auswandern? Dann müssen wir diesen Wahnsinn nicht wagen.


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