TL;DR: Trump, der Architekt des Chaos: Kein Weltpolizist mehr, sondern ein globaler Mafioso. Unilateralismus, Deals mit Despoten, rohe Gewalt statt Recht. Die alte Ordnung zerschmettert, das Völkerrecht geopfert – willkommen im Spiel ohne Regeln.

„Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren: Es ist die Zeit der Monster.“
– Antonio Gramsci -
Antonio Gramscis Worte sind heute aktueller denn je: Wir leben in einer Zeit des Übergangs, in der die alte Ordnung zerbricht und keine neue Welt in Sicht ist. Genau in diesem Vakuum gedeihen die Monster – opportunistische Akteure, die die Schwäche der Strukturen nutzen, um ihre eigene Welt zu formen. Donald Trump ist eines dieser Monster. Kein Weltpolizist, sondern ein globaler Mafioso, der nicht darauf wartet, bis die neue Ordnung geboren wird, sondern sie mit roher Gewalt selbst schreibt – in einer Sprache, in der nur Macht zählt und das Völkerrecht als romantische Illusion längst ausgedient hat.
Unilateralismus, rohe Gewalt und eine zynische Allianz mit den übelsten Gestalten der Weltpolitik – Donald Trump weiß, was er will: die endgültige Zerschlagung jeder noch bestehenden Ordnung zugunsten eines globalen Spiels ohne Regeln. Verlierer gibt es genug, Gewinner nur wenige. Die Demokratie gehört sicher nicht dazu. Was früher als Diplomatie galt, ist in Trumps Welt die nackte Erpressung. Und der Rest der Staaten? Zuschauer, Erfüllungsgehilfen oder schlicht: Kanonenfutter.
Da wird nicht mehr lang gefackelt. Gaza soll zur „Riviera des Nahen Ostens“ werden – natürlich ohne Palästinenser, versteht sich. Zwei Millionen Menschen? Kollateralschaden. Und während Trump bereits die nächste Eskalation inszeniert, diesmal in der Ukraine, wird klar: Es geht nicht um Frieden. Es geht darum, die alte Ordnung mit einem Faustschlag zu zerschmettern und eine neue aufzubauen. Ohne Recht, ohne Regeln, dafür mit viel Gewalt. Und was die Ukraine betrifft, hat Trump nur eine Botschaft: Entweder ihr folgt meinen Regeln, oder ihr zahlt den Preis.
Multilateralismus ist tot, es lebe die Macht
Multilateralismus war gestern. Heute diktiert Washington die Bedingungen. Trump entscheidet, der Rest führt aus – oder wird zur Zielscheibe. Die NATO, einst das Symbol westlicher Einheit, wird zur reinen Exekutive degradiert, die UNO ist nicht einmal mehr eine Randnotiz. Diplomatie? Ein Folkloreprogramm für Idealisten, während die Realität längst von Machtpolitik beherrscht wird. In diesem Spiel gibt es nur einen Dirigenten, und der sitzt im Weißen Haus.
Selbst die Ukraine, deren Zukunft hier verhandelt wird, hat nichts zu melden. Die territoriale Integrität des Landes wird in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zwischen Washington und Moskau verhandelt. Wolodymyr Selenskyj kann zusehen, wie sein Land Stück für Stück auseinandergerissen wird. Der Preis für die amerikanische Unterstützung ist klar: seltene Rohstoffe und die strategischen Perlen des Landes. Wer dachte, der Kalte Krieg sei Geschichte, wird jetzt eines Besseren belehrt: Willkommen im Zeitalter des Raubkapitalismus im diplomatischen Gewand.
Die Auslagerung der Gewalt
Trump entscheidet – andere machen die Drecksarbeit. Ägypten und Jordanien sollen Millionen von Palästinensern aufnehmen, weil Washington es so will. Falls nicht? Sanktionen, Wirtschaftskrieg, Isolation. Die israelische Armee übernimmt derweil den praktischen Teil: die Zwangsvertreibung und Säuberung des Gazastreifens. Dass so etwas in anderen Kontexten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gilt, stört hier niemanden. Im Gegenteil: Es wird als pragmatische Lösung verkauft.
Am östlichen Rand Europas trifft es die Europäische Union. Trump erklärt die ukrainische Mitgliedschaft zur Verhandlungsmasse. Brüssel erfährt erst im Nachhinein davon. Die Botschaft ist klar: Entweder ihr macht mit, oder ihr werdet überrollt. Europa, einst ein ernstzunehmender geopolitischer Akteur, verkommt zur Statistenrolle in Trumps großem Plan.
Putin, Netanjahu und die große Inszenierung der Stärke
Während die klassischen Ordnungssysteme zerfallen, gibt es zwei, die triumphieren: Wladimir Putin und Benjamin Netanjahu. Beide stehen seit Jahren im Fadenkreuz internationaler Justiz – und beide profitieren in Trumps neuer Weltordnung wie kaum jemand sonst. Die Krim und der Donbass für Putin, Gaza für Netanjahu – serviert auf dem Silbertablett. Und Trump? Der lächelt nur und verkündet einen weiteren „historischen Erfolg“.
Dabei ist Trump nicht einmal originell. Er verkauft das alte Spiel der Machtpolitik als innovativen Frieden, wohlwissend, dass seine Landsleute keine neuen Kriege wollen. Also gibt es keinen Krieg im klassischen Sinne – dafür aber wirtschaftliche Erpressung und strategische Säuberungen. Trump muss keine Soldaten schicken, wenn andere die Arbeit für ihn erledigen. Die Welt sieht zu, viele applaudieren sogar. Doch der Preis ist hoch: Die letzten Reste des internationalen Rechts werden auf dem Altar der Macht geopfert.
Trump ist nicht bloß der Zerstörer einer ohnehin kriselnden Ordnung – er ist der Architekt eines neuen Chaos. Eine Weltordnung, in der das Recht nur noch auf dem Papier existiert, in der Deals mit Diktatoren Normalität sind und in der die Starken die Spielregeln bestimmen. Kein Weltpolizist mehr, sondern ein globaler Mafioso, der Regeln bricht, um sie neu zu schreiben.
Und die Frage bleibt: Wie lange noch, bis diese Realität endgültig unser Alltag wird? Und wenn das Chaos erst einmal entfesselt ist, wird niemand mehr wissen, wer eigentlich begonnen hat.
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