TL;DR: Die AfD instrumentalisiert den Israel-Gaza-Konflikt, um ihre antimuslimische Agenda zu stärken und rassistische Narrative zu verbreiten. Ihre vermeintliche Pro-Israel-Haltung dient nicht der Solidarität mit jüdischen Menschen, sondern dem Angriff auf muslimische Communities in Deutschland. Gleichzeitig zeigen sich innerparteiliche Spannungen zwischen Alice Weidel und Tino Chrupalla, die den ideologischen und strategischen Zwiespalt der Partei offenlegen. Während Weidel proisraelische und antiislamische Positionen vertritt, versucht Chrupalla mit prorussischen und NATO-kritischen Ansätzen, ihre Macht zu begrenzen. Der Konflikt zeigt, wie die AfD Rassismus als politisches Werkzeug nutzt, selbst wenn er hinter einer vermeintlichen Solidarität mit Israel versteckt wird.
Wer Judenfreund ist, bestimmt die AfD. Natürlich. Die Partei, die einst einen „Denkmal der Schande“ abschaffen wollte, schwenkt jetzt die Fahne Israels – aber nur, wenn es gegen Muslime geht. Solidarität mit Israel? Schön und gut, solange sie als Schlagwaffe gegen den Islam dient. Juden und ihre Sicherheit sind nur Mittel zum Zweck. Der Israel-Gaza-Krieg hat das Spiel deutlicher denn je gemacht: Die AfD nutzt die Eskalation, um ihre rassistischen Narrative zu verbreiten und politische T
Alice Weidel, die lautstark Israels Recht auf Selbstverteidigung verteidigt, nennt es einen „Grundsatz deutscher Politik“. Doch diese „Solidarität“ endet, sobald es unbequem wird. Es geht nicht um die Sicherheit Israels, sondern um die Rechtfertigung eines islamfeindlichen Weltbildes. Das Ziel: Migration und den Islam als Hauptursache von Antisemitismus darzustellen und damit Ressentiments gegen Muslime zu verstärken.
Pro-Israel? Nein: Anti-Islam!
Das Pro-Israel-Schauspiel der AfD ist reine Propaganda. Der Feind, den die Partei ausgemacht hat, ist nicht etwa Antisemitismus – er wäre ja unbequem, da er in der Partei selbst sitzt –, sondern der Islam. Muslimische Menschen in Deutschland werden pauschal diskreditiert: Sie gelten als Träger eines „importierten Antisemitismus“, während die AfD selbst mit antisemitischen Geschichtsdeutungen flirtet.
Der Nahostkonflikt dient der Partei als Steilvorlage. Er wird instrumentalisiert, um eine ohnehin aufgeheizte Debatte weiter anzuheizen. In Deutschland lebende Muslime werden als Kollektiv kriminalisiert, während die AfD sich als Retterin jüdischer Sicherheit inszeniert. Es ist der Zynismus in Reinform: Die vermeintliche Solidarität mit Israel wird als Deckmantel für islamfeindliche und rassistische Hetze genutzt.
Wenn Antisemitismus die Farbe wechselt
Dabei bleibt die Partei ihren Wurzeln treu. Ein Flügel, der den Holocaust verharmlost, lebt in der AfD weiter. Tino Chrupalla, der andere Parteivorsitzende, äußerte in einer Bundestagsdebatte: „Mit Ihren Waffenlieferungen akzeptieren Sie die Entmenschlichung aller zivilen Opfer auf beiden Seiten.“ Vordergründig klingt das nach pazifistischer Besorgnis, in Wahrheit ist es ein Affront gegen die historische Verantwortung Deutschlands und eine Relativierung des Antisemitismus.
Diese Linie ist kein Zufall. Teile der Partei sympathisieren mit prorussischen und antiwestlichen Positionen, die sich auch in Chrupallas NATO-kritischer Haltung widerspiegeln. Seine vermeintliche Ablehnung von Waffenlieferungen an Israel ist weniger ein pazifistischer Reflex als ein strategischer Schachzug, der eine weitere Spaltung der AfD offenlegt.
Weidel, Chrupalla und der Machtkampf der Widersprüche
Die innerparteilichen Spannungen zwischen Weidel und Chrupalla sind keine ideologischen Zufälle. Während Weidel die proisraelische, antiislamische Parteilinie vertritt, versucht Chrupalla, mit prorussischen und NATO-kritischen Positionen einen alternativen Machtblock zu etablieren. Der Machtkampf eskaliert: Weidel, als Kanzlerkandidatin favorisiert, ist laut internen Gerüchten die Wunschkandidatin einflussreicher Parteimitglieder. Chrupalla hingegen scheint alles zu tun, um Weidels Einfluss zu minimieren – interne Chats belegen angebliche Intrigen gegen die Vorsitzende.
Die Spaltung zeigt, wie strategisch die AfD agiert. Hier geht es nicht nur um Israel oder den Nahostkonflikt. Es geht um Macht, um die Frage, wie weit die Partei nach rechts rücken kann, ohne sich selbst zu zerreißen. Der Israel-Gaza-Krieg ist dabei nur ein weiteres Schlachtfeld, auf dem dieser Machtkampf ausgetragen wird.
Das Ende des Zynismus? Leider nicht.
Wer glaubt, dass die AfD sich irgendwann selbst entlarvt, unterschätzt ihre Strategie. Antisemitismus in der Partei wird nicht überwunden, er wird neu verpackt: als angebliche Solidarität mit Israel, als vermeintliche Sorge um jüdisches Leben. In Wahrheit bleibt die AfD eine Partei, die mit Rassismus und Hass operiert – gegen Muslime, gegen Migranten, gegen alles, was nicht in ihr völkisches Weltbild passt.
Der Nahostkonflikt hat die ideologischen Risse innerhalb der Partei sichtbarer gemacht. Doch diese Risse sind keine Schwäche, sondern ein Teil ihrer Strategie. Die AfD wird weiter versuchen, mit ihren falschen Freunden und echten Feinden zu punkten. Ihr Ziel bleibt dasselbe: die Spaltung der Gesellschaft, ihre eigene Macht – und das um jeden Preis.
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